Ein neues Berufsbild?
Nein… eher eine angemessene Bezeichnung für mich. Seit
einigen Jahren schon und momentan besonders.
Fein austariert sind die Wirkstoffe im Leben mit dem
Nervenfresser. Madame La Fatigue, Zappelbeine, Nervenschmerzen, dazu noch das
Schmetterlingsorgan – alle wollen gefüttert werden. Alle zwei Wochen bekommt auch der Nervenfresser seine Spritzen-Ration.
Wie sonst im Leben bin ich hierbei „gut eingestellt“. Und
beschäftigt. Da werden wöchentlich die
Tagesrationen gepackt. In Schächtelchen mit Einteilungen „morgens, mittags,
abends, nachts“. Ein buntes Potpourri an Kapseln und Tabletten – alles Routine.
Einnahmezeiten sind längst in Fleisch und Blut übergegangen. Es wird Buch geführt
über die Lagerbestände. Rechtzeitig werden sie aufgefüllt. Der Stoff soll ja
nicht ausgehen.
Dumm nur, wenn dieses hoch sensible und fragile Gefüge
durcheinander gebracht zu werden scheint. Etwa durch einen plötzlich
auftretenden, bakteriellen Infekt. Dann gibt nicht nur der einen oben drauf,
sondern auch die zusätzlichen Präparate. Bakterien-Totschläger in Form
antibiotischer Substanzen, die alles vernichten, was nicht bei drei…. Ihr wisst
schon.
Da werden dann – ohne Rücksicht auf Verluste – auch schon
mal die guten Bakterien mitgenommen. All inclusive sind dann die unerwünschten
Folgen. Zusätzliche Schwächung des
ohnehin schon durchgeschüttelten Körpers. Na super! Also das wieder bekämpfen
mit Probiotika. Um den Abtransport der Schädlinge zu beschleunigen noch ein
Saft, der auch gegen die Entzündung hilft, dann Nasendusche und Nasensalbe,
vorm Schlafen noch das Nasenspray – und so bin ich ganztags voll beschäftigt,
obwohl ich eigentlich AU (arbeitsunfähig) bin.
Ach ja, zu beachten gilt es, dass die Medikamente in
gewissen zeitlichen Abständen zu Mahlzeiten, anderen Präparaten, nüchtern oder
mit dem Essen usw. usw. usw. einzunehmen sind. Da muss man schon einen Plan
machen…
Ein randvoller Tagesablauf, die meisten Lücken sind gefüllt.
Läääuft!
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