Ich bin neugierig auf Menschen. Sie faszinieren mich. Wie gehen sie durch´s Leben? Was treibt sie? Was macht sie aus? Ob sie sich treiben lassen, getrieben werden oder Treibstoff für sich und ihr Umfeld suchen. Woher beziehen Menschen Energie und Kraft? Was lässt sie Krisen überstehen und Herausforderungen meistern? Und wie ist das bei mir? Ich betrachte andere und mich. Von meinen Betrachtungen, von Begegnungen, Erfahrungen, Eindrücken und Erlebnissen will ich hier erzählen.
Freitag, 31. März 2017
Baustellen
Hochbau, Tiefbau, Großbau - Was am Ende dabei herauskommt, ist offen. Jedenfalls arbeite ich meist parallel an mehreren Baustellen und in den vergangenen Jahren ist daraus schon einiges entstanden, habe ich einige Fähigkeiten hinzugewonnen und manches im Repertoire des Lebens verfeinert...
Multitasking wird ja gerne als positives Attribut für so mancherlei postuliert. Und so sollte ich sie wohl gut finden, meine Baustellen. Das gelingt mir aber nicht immer und wenn, dann meist nur nach Vollendung der Arbeiten mit zeitlichem Abstand. Retrospektiv ergibt dann vieles einen Sinn.
Seit Beginn des Jahres habe ich eine neue Bauphase eingeleitet, deren Dauer mir noch unbekannt ist. Auch die Größe des Werkes wird sich wieder erst im Nachhinein herausstellen. Klar ist bisher nur, dass ich wieder und wieder Auftragsarbeiten durchführen muss. Ich bin dabei fremdbestimmt und der große Auftraggeber bleibt anonym. Er verharrt im Verborgenen. Noch bin ich jedenfalls mittendrin und stehe immer wieder vor neuen Herausforderungen. Das Ziel habe ich aber fest vor Augen - Abschluss der Arbeiten, Fertigstellung der Aufträge. Lernen und selbstbestimmt weitergehen. Raus aus der vermeintlichen Tretmühle - frei nach dem Motto "Immer heiter weiter!".
Die erste Baustelle 2017 war ein Nebenhöhlenbau, beauftragt von einem Bakterium. Werkzeuge waren Antibiotika und eine 14-tägige Auszeit. Damit waren die Arbeiten abgeschlossen. Die zweite Baustelle hatte ich wenig später zu bewerkstelligen - sie nannte sich Frau Otitis und ist ebenso medikamentös fertiggestellt worden.
Aktuell arbeite ich an der dritten Baustelle. Diesmal ist Herr Zoster als Auftraggeber identifiziert. Ein lästiger Mitbewohner, der seit Kindertagen bei mir ist und nun dem Nervenfresser Konkurrenz machen möchte. Die Verbrämungsmaßnahmen für ihn sind eingeleitet und ich bin wieder aus dem Verkehr gezogen. Diese Baustelle wird hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft weg sein.
Danach möchte ich möglichst keinen neuen Auftrag mehr haben. Jedenfalls nicht so.
Genug ist genug! Zeit für Urlaub!
© Claudia Georgi, 2017
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