Donnerstag, 23. Februar 2017

Medikamentenmanagerin






Ein neues Berufsbild?
Nein… eher eine angemessene Bezeichnung für mich. Seit einigen Jahren schon und momentan besonders.

Fein austariert sind die Wirkstoffe im Leben mit dem Nervenfresser. Madame La Fatigue, Zappelbeine, Nervenschmerzen, dazu noch das Schmetterlingsorgan – alle wollen gefüttert werden. Alle zwei Wochen bekommt  auch der Nervenfresser seine Spritzen-Ration.  
Wie sonst im Leben bin ich hierbei „gut eingestellt“. Und beschäftigt.  Da werden wöchentlich die Tagesrationen gepackt. In Schächtelchen mit Einteilungen „morgens, mittags, abends, nachts“. Ein buntes Potpourri an Kapseln und Tabletten – alles Routine. Einnahmezeiten sind längst in Fleisch und Blut übergegangen. Es wird Buch geführt über die Lagerbestände. Rechtzeitig werden sie aufgefüllt. Der Stoff soll ja nicht ausgehen.

Dumm nur, wenn dieses hoch sensible und fragile Gefüge durcheinander gebracht zu werden scheint. Etwa durch einen plötzlich auftretenden, bakteriellen Infekt. Dann gibt nicht nur der einen oben drauf, sondern auch die zusätzlichen Präparate. Bakterien-Totschläger in Form antibiotischer Substanzen, die alles vernichten, was nicht bei drei…. Ihr wisst schon.
Da werden dann – ohne Rücksicht auf Verluste – auch schon mal die guten Bakterien mitgenommen. All inclusive sind dann die unerwünschten Folgen.  Zusätzliche Schwächung des ohnehin schon durchgeschüttelten Körpers. Na super! Also das wieder bekämpfen mit Probiotika. Um den Abtransport der Schädlinge zu beschleunigen noch ein Saft, der auch gegen die Entzündung hilft, dann Nasendusche und Nasensalbe, vorm Schlafen noch das Nasenspray – und so bin ich ganztags voll beschäftigt, obwohl ich eigentlich AU (arbeitsunfähig) bin.

Ach ja, zu beachten gilt es, dass die Medikamente in gewissen zeitlichen Abständen zu Mahlzeiten, anderen Präparaten, nüchtern oder mit dem Essen usw. usw. usw. einzunehmen sind. Da muss man schon einen Plan machen…

Ein randvoller Tagesablauf, die meisten Lücken sind gefüllt.

Läääuft!






© Claudia Georgi 2017

  

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